Gender in der Medizin-, Wissenschafts- und Technikgeschichte
Workshop-Reihe Junge Perspektiven der DGGMNT (Deutsche Gesellschaft für die Geschichte der
Medizin, Naturwissenschaft und Technik e.V.), 10./11. Okt. 2014
Wissenschaft, Technik und Medizin sind wesentlich von der Kategorie Geschlecht durchdrungen und formen umgekehrt auch Geschlecht. Dass Gender als Perspektive und Analysekategorie zur historischen Untersuchung von Wissenschaft, Technik und Medizin unabdingbar dazugehört, ist nach einer ausgeprägten feministischen Wissenschafts- und Technikforschung der 1980er und 1990er Jahre Konsens. Die einschlägigen Werke etwa von Sandra Harding, Londa Schiebinger oder Donna Haraway zählen seitdem zu Klassikern. Zugleich jedoch lässt sich feststellen, dass Gender derzeit nur in wenigen Forschungsarbeiten der deutschsprachigen Wissenschafts-, Medizin- und Technikgeschichte systematisch analysiert wird. Demgegenüber scheinen die Gender Studies jenes Feld zu sein, innerhalb dessen neue und vielversprechende Ansätze der Genderanalyse und neue Positionen erarbeitet, diskutiert und weiterentwickelt werden (z.B. Intersektionalität, Männlichkeitenforschung, Queer Studies).
Der Workshop richtet sich daher zum einen an junge WissenschaftlerInnen (Graduierende, Promovierende, PostDocs), die in historischen Arbeiten zu Technik, Wissenschaft, Medizin, Körper und Sexualität - jede Epoche ist willkommen - die Frage nach Geschlecht, Geschlechterordnungen und Vorstellungen zu Geschlecht stellen. Sie können ihre theoretischen Ansätze, Methoden und Ergebnisse wie auch Probleme bei der Fassung von Gender vorstellen und diskutieren. Zum anderen bietet er jenen, die die Genderbezüge ihrer Forschungsthemen noch kaum systematisch verfolgt haben, die Möglichkeit, dies zu erproben. Der Workshop steht darüber hinaus allen
Interessierten offen, die sich über aktuelle Genderstudien und -debatten im Bereich der Geschichte von Wissenschaft, Medizin, Technik und Körper austauschen möchten. Die Bereitschaft, möglicherweise einen Kommentar zu einem Arbeitspapier zu übernehmen, sollte bestehen. Als KommentatorInnen und MitdiskutantInnen fungieren neben den TeilnehmerInnen Christine von Oertzen, Sabine Schleiermacher, Heiko Stoff, Christine Wolters, Karin Zachmann sowie Heike Weber (Organisatorin).
Der Workshop findet am Fr., 10. Okt., 14 bis 18 Uhr, und Sa., 11. Okt., 9 bis 13 Uhr statt; der Veranstaltungsort wird im Juli bekanntgegeben. Für jeden Beitrag werden ca. 45 Min. (inkl. Diskussion; max. 20 Min. Präsentation) zur Verfügung stehen; ein breites Spektrum an Themen und Epochen ist erwünscht. Am Abend (10. Okt.) besteht ausserdem die Möglichkeit, die Arbeit der Arbeitsgruppe Mittelbau der Medizin-, Technik- und Wissenschaftsgeschichte kennenzulernen.
Interessierte werden gebeten, bis zum 15. Juli 2014 einen kurzen Lebenslauf sowie im Falle des
Präsentationswunsches ein kurzes Exposé (ca. 400 Wörter) per Mail an hweber@uni-wuppertal.de einzureichen. Das spätere Papier (4-5 Seiten) sollte bis zum 15. Sept. 2014 vorliegen. Der genaue Programmablauf richtet sich nach den Einsendungen und wird Ihnen, zusammen mit den eingereichten Arbeitspapieren, zeitnah bereitgestellt. Die DGGMNT ermöglicht TeilnehmerInnen ohne Reiseetat die Erstattung oder zumindest eine Beihilfe zu den Übernachtungs- und Reisekosten (BC 50, 2. Klasse). Hierzu sollten Sie Ihrer Anmeldung einen entsprechenden Hinweis mit Angabe des Anreiseorts beifügen. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Heike Weber, hweber@uniwuppertal.de.
Die Veranstaltung dient der Deutschen Gesellschaft für die Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik e.V. (DGGMNT) als Pilotprojekt, um eine neue Workshop-Reihe zu initiieren: Unter dem Titel „Junge Perspektiven“ soll jungen WissenschaftlerInnen ein Rahmen zur Verfügung gestellt werden, um aktuelle Ansätze und Forschungen untereinander sowie im Austausch mit bereits etablierten ForscherInnen zu diskutieren. Ziel ist die Verständigung über innovative Themen ebenso wie die Vernetzung untereinander sowie auch ein informelles, konstruktives Mentoring. Vorschläge und Initiativen für solche Nachwuchsworkshops können und sollen frei aus dem Mitgliederkreis kommen.
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